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Die Entdeckung der Wirklichkeit
Ich beobachtete viele Soldaten, die auf dem Gipfel gewesen waren und nun auf die unterschiedlichsten Ebenen herabstiegen, um die abzulösen, die diese Wahrheiten verteidigt hatten. Dabei fingen die jeweiligen Ebenen an, durch die Herrlichkeit, die ihnen von oben gebracht wurde, zu leuchten. Bald schon strahlte der ganze Berg von einer Herrlichkeit, die die restlichen Geier und Dämonen blendete. Nach einiger Zeit war der Berg so von Herrlichkeit erfüllt, dass ich mich bei seinem Anblick wie im paradiesischen Garten am Gipfel des Berges fühlte, in dem ich zuvor gewesen war.
Ich fing an, dem Herrn zu danken und ihn zu preisen. Sofort befand ich mich wieder in seiner Gegenwart. Es war fast unmöglich, die Herrlichkeit und die dadurch hervorgerufenen Gefühle, die mein innerstes Sein durchfluteten, zu verkraften. Sie wurden so intensiv, dass ich innehielt. Die Weisheit stand neben mir. Sie legte mir ihre Hand auf die Schulter und sagte: «Du ziehst durch seine Tore ein mit Dank, in seine Vorhöfe mit Lob.»
«Aber das war so real! Ich fühlte mich, als ob ich wieder dort gewesen wäre», rief ich aus.
«Du warst dort», antwortete mir die Weisheit. «Es war nicht realer als vorher, wohl aber du! Es ist so, wie der Herr zu dem Schächer am Kreuz sagte: >Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein. Genauso kannst auch du jederzeit ins Paradies gehen. Der Herr, sein Paradies und dieser Berg wohnen in dir, weil er in dir ist. Was früher nur ein Vorgeschmack gewesen war, ist nun für dich Realität geworden, weil du auf den Berg gestiegen bist. Der Grund, dass du mich im Unterschied zu den anderen sehen kannst, ist nicht, dass ich in deine Dimension gekommen wäre, sondern dass du in meine eingetreten bist. Das ist die Wirklichkeit, die die Propheten kannten und die ihnen grosse Kühnheit verlieh, auch wenn sie allein gegen ganze Armeen standen. Sie sahen das Heer des Himmels, das ihnen beistand, nicht nur das irdische, das gegen sie war.»
Die tödliche Falle
Dann betrachtete ich das Blutbad unter mir und beobachtete, wie sich die dämonische Armee langsam zurückzog. Hinter mir nahmen immer mehr leuchtende Krieger ihre Plätze auf dem Berg ein. Ich wusste, dass wir nun stark genug waren, um das, was von der feindlichen Horde noch übrig war, anzu greifen und zu vernichten. «Noch nicht!», sagte die Weisheit. «Schau dort hinüber.» Ich schaute in die Richtung, in die sie deutete, musste aber erst einmal meine Augen gegen das strahlende Leuchten abschirmen, das von meiner eigenen Rüstung ausging, bevor ich etwas erkennen konnte. Dann nahm ich in einem kleinen Tal für einen Wimpernschlag eine Bewegung wahr.
Ich konnte nicht genau erkennen, was ich da sah, denn die strahlende Herrlichkeit meiner eigenen Rüstung machte es schwierig, in die Dunkelheit zu sehen. Ich bat die Weisheit, mir etwas zu geben, womit ich meine Rüstung bedecken könnte, um besser sehen zu können. Er reichte mir einen äusserst schlichten, unscheinbaren Mantel. «Was ist das denn?», erkundigte ich mich, durch sein dürftiges Aussehen ein wenig beleidigt. «Demut», sagte die Weisheit. «Ohne sie wirst du nicht sehr gut sehen können.»
Widerwillig legte ich den Mantel an, und sofort erkannte ich vieles, was ich zuvor nicht sehen konnte. Erneut hielt ich Ausschau nach der Bewegung, die ich zuvor in dem Tal wahrgenommen hatte. Zu meiner Bestürzung erkannte ich dort eine ganze Division des feindlichen Heeres. Sie lauerte im Hinterhalt, um jeden zu überfallen, der sich vom Berg herunterwagte.
«Was ist das für eine Armee?», fragte ich, «und wie ist sie der Schlacht heil entkommen?»
«Das ist Stolz!», erklärte mir die Weisheit. «Dieser Feind ist am schwersten aufzuspüren, wenn man in der Herrlichkeit war. Wer sich weigert, diesen Mantel anzuziehen, wird viel Leid aus der Hand dieses äußerst verschlagenen Feindes erleben.»
Als ich zum Berg zurückschaute, sah ich viele der leuchtenden Krieger über die Ebene gehen, um den Rest der feindlichen Horden anzugreifen. Kein einziger trug den Mantel der Demut; sie hatten den Feind nicht entdeckt, der ihnen von hinten auflauerte. Ich wollte loslaufen, um sie aufzuhalten, aber die Weisheit hielt mich zurück. «Du kannst sie nicht aufhalten», sagte sie. «Nur die Soldaten, die denselben Mantel der Demut tragen wie du, werden deine Autorität anerkennen. Komm mit mir.»
Die Macht des Stolzes
Gerade dachte ich darüber nach, dass ich durch den Abstieg vom Berg genausoviel lernte, wie durch den Aufstieg, als der Lärm des Schlachtfeldes meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Inzwischen waren es Tausende von mächtigen Kriegern, die über die Ebene zogen, um den Rest der feindlichen Horden anzugreifen. Der Feind floh in alle Richtungen, mit Ausnahme dieser einen Division «Stolz». Völlig unentdeckt marschierte sie direkt in den Rücken der vorrückenden Krieger und stand im Begriff, einen wahren Hagel von Pfeilen loszulassen. In diesem Moment erkannte ich, dass die Rüstung der mächtigen Krieger ihren Rücken nicht schützte. Sie waren völlig schutzlos ihren Feinden preisgegeben.
Die Weisheit bemerkte meine Sorge: «Du hast gelehrt, dass die geistliche Waffenrüstung keinen Schutz für die Rückseite bietet und man sei verwundbar, wenn man vor dem Feind davonrennt. Aber du hast nie erkannt, wie verwundbar man wird, wenn man voller Stolz ist. Denn einen Schutz für den Rücken gibt es, aber nicht durch die Waffenrüstung, sondern nur durch den Mantel der Demut.»
Ich konnte nur noch zustimmend nicken. Es war zu spät, irgend etwas dagegen zu unternehmen. Der Anblick, der sich mir bot, war unerträglich, aber die Weisheit bestand darauf, dass ich mir das ansah. Ich ahnte voll Entsetzen, dass das Reich Gottes jetzt eine schwere Niederlage erleiden würde. Schon früher war ich über solche Niederlagen traurig gewesen, aber einen solchen Schmerz hatte ich noch nicht erlebt.
Zu meinem Erstaunen nahmen die Krieger von den Pfeilen des Stolzes, die sie trafen, überhaupt keine Notiz. Der Feind schoss weiter. Die Krieger bluteten und wurden immer schwächer, aber sie merkten es nicht einmal. Bald schon waren sie zu kraftlos, um ihre Schilde und Schwerter hochzuhalten. Sie warfen sie weg und erklärten, dass sie soetwas nicht länger benötigten. Dann zogen sie ihre Waffenrüstung aus; auch die würden sie ihrer Meinung nach nicht mehr brauchen.
Nun erschien eine weitere feindliche Division im Eiltempo. Ihr Name war «Starke Verblendung». Ihre Soldaten schossen einen Hagel von Pfeilen ab, die alle ins Ziel trafen. Schließlich reichten einige wenige, zudem noch kleine und schwache Dämonen der Verblendung aus, die einstmals so glorreiche Armee herrlicher Krieger gefangen abzuführen. Sie wurden in verschiedene Gefangenenlager gebracht, jedes benannt nach einer anderen dämonischen Lehre. Ich war betroffen und ratlos darüber, dass diese Große Armee der Gerechten so leicht besiegt werden konnte; sie hatten immer noch nicht begriffen, was sie eigentlich getroffen hatte.
«Wie konnten sie, die so stark waren, die ganz oben auf dem Berg gewesen waren und dort den Herrn gesehen hatten, wie konnten sie so verwundbar sein?», fragte ich mich.
«Stolz ist der Feind, der am schwersten zu erkennen ist, und er schleicht sich immer von hinten an dich heran», erklärte mir die Weisheit mit großer Traurigkeit. «In gewisser Hinsicht stehen die, die am höchsten gekommen sind, auch in der größten Gefahr zu fallen. Du musst immer daran denken, dass es in diesem Leben möglich ist, jederzeit von jeder Stufe zu fallen.»
«Wer also zu stehen meint, der gebe acht, dass er nicht fällt!», gab ich zurück. «Wie bedeutsam erscheint mir diese Schriftstelle nun.»
«Wenn du denkst, am wenigsten in Gefahr zu sein zu fallen, bist du in Wirklichkeit am meisten gefährdet. Die meisten Menschen fallen unmittelbar nach einem großen Sieg», erklärte mir die Weisheit mit tiefem Emst.
«Wie können wir uns vor solch einem Angriff schützen?», fragte ich.
«Bleibe in meiner Nähe, frage den Herrn, bevor du irgendeine größere Entscheidung triffst, und behalte diesen Mantel der Demut an. Dann ist der Feind nicht in der Lage, dich so leicht zu verblenden, wie er es bei jenen tat.»
Ich schaute mir meinen Mantel an. Er sah so einfach und unbedeutend aus. Ich fand, dass ich darin eher wie ein Landstreicher als wie ein Krieger aussah. Die Weisheit antwortete mir, als hätte ich diesen Gedanken laut gesagt:
«Der Herr ist den Obdachlosen näher als den Königen. Du hast nur in dem Maß wirkliche Kraft, wie du in der Gnade Gottes wandelst, denn >der Herr gibt dem Demütigen Gnade<. Keine Waffe des Feindes kann diesen Mantel durchdringen, denn nichts ist stärker als seine Gnade. Solange du diesen Mantel trägst, bist du vor dieser Art von Angriff sicher.»
Dann blickte ich zum Berg zurück, um festzustellen, wie viele Krieger noch dort waren. Ich war zutiefst erschrocken, als ich sah, wie wenige es waren. Dann erkannte ich, dass sie alle den gleichen Mantel der Demut trugen. «Wie ist denn das passiert?», erkundigte ich mich. «Als sie die Schlacht sahen, deren Zeuge du gerade geworden bist, kamen sie zu mir um Hilfe und ich gab ihnen ihre Mäntel», erwiderte die Weisheit.
«Aber ich dachte, du wärst die ganze Zeit bei mir gewesen?!» «Ich bin bei allen, die sich aufmachen, um den Willen meines Vaters zu tun», antwortete die Weisheit.
«Du bist der Herr!», rief ich aus.
«Ja», antwortete er, «ich habe dir gesagt, dass ich dich nie verlassen noch versäumen würde. Genauso wie mit dir bin ich mit allen meinen Kriegern. Ich werde jeweils das für dich sein, was du brauchst, um meinen Willen zu tun. Jetzt hattest du Weisheit gebraucht.» Damit entzog er sich meinen Blicken.
Rangordnung im Reich Gottes
Nun stand ich allein inmitten einer grossen Schar von Engeln, die den Verwundeten auf der Ebene «Erlösung» dienten. Als ich an ihnen vorbeiging, beugten sie ihre Knie und erwiesen mir grösste Achtung. Schliesslich fragte ich einen nach dem Grund dafür, da doch sogar der geringste von ihnen noch viel mächtiger war als ich. «Wegen des Mantels», antwortete er. «Das ist der höchste Rang im Königreich».
«Dies ist nur ein unscheinbarer, einfacher Mantel», hielt ich dagegen.
«Nein!» widersprach der Engel. «Du bist in die Gnade Gottes gekleidet. Es gibt keine größere Macht!»
«Aber es gibt Tausende von uns, die alle denselben Mantel tragen. Wie kann er dann einen Rang repräsentieren?», fragte ich weiter.
«Ihr seid die furchteinflössenden Helden, die Söhne und Töchter des Königs. Er trug den gleichen Mantel, als er über diese Erde ging. Solange du damit bekleidet bist, gibt es keine Macht im Himmel und auf Erden, die dir widerstehen kann. Jeder im Himmel und in der Hölle erkennt diesen Mantel. Wir sind seine Diener, aber in dir wohnt er, und in seine Gnade bist du gekleidet! »
Irgendwie wusste ich, dass das Verhalten und die Worte des Engels sehr wahrscheinlich meinem Stolz geschmeichelt hätten, wenn meine herrliche Rüstung sichtbar gewesen wäre und ich nicht diesen Mantel getragen hätte. Aber wenn man einen so einfachen, unscheinbaren Mantel trug, war es einfach unmöglich, Stolz zu empfinden. Nun wuchs mein Vertrauen auf diesen Mantel sehr schnell.
(Auszug aus dem Buch "Der letzte Aufbruch" von Rick Joyner - im Schleife Verlag)